zur Startseite
Sie befinden sich hier: Gemeindeverwaltung  »  Städtepartnerschaft

Städtepartnerschaft

Bobbio

Wappen aus Ybbs und Bobbio
Wappen aus Ybbs und Bobbio

Bobbio ist eine Gemeinde in der Provinz Piacenza in der Region Emilia-Romagna in Norditalien mit 3816 Einwohnern (Stand 2005), aber auch eine Abtei (612) und eine Diözese (1014). Der Ort liegt im Tal der Trebbia südwestlich der Stadt Piacenza. Bobbio hieß früher Bobium oder Ebovium. Seit dem 23. Februar 1990 ist Bobbio Partnerstadt von Ybbs an der Donau.

Mehr Infos unter: http://www.comune.bobbio.pc.it

Partnerstadt Bobbio (ITA)

Am Samstag, dem 23. Februar 1990, wurden im Sinne der Einigung Europas im Ybbser Rathaus die Urkunden für eine Städtepartnerschaft zwischen Ybbs und Bobbio unterzeichnet. Schon vor diesem historischen Zeitpunkt hat es einen regen Austausch zwischen Ybbs und der Stadt an der Trebbia gegeben; die Städtepartnerschaft vollzieht also ein Bedürfnis der beiden Städte nach!

Die oberitalienische Stadt Bobbio blickt ebenso wie die Donaustadt Ybbs auf eine lange Geschichte und Tradition zurück. Am Ende des 6. Jahrhunderts brach der irische Mönchsführer St. Kolumban, der Apostel Alemanniens, mit 12 Schülern in den Donauraum auf, um den christlichen Glauben in unserem Land nach dem Untergang des römischen Reiches zu erneuern. Über Bregenz und St. Gallen zog der Heilige Kolumban nach Oberitalien, wo ihm Baiernherzog Agilolf ein Stück Land an der Trebbia geschenkt hatte. Hier gründete er im Jahr 612 das berühmte Benditingerkloster Bobbio, dem die Stadt Ursprung und Bedeutung verdankt.

Der Ursprung der Donaustadt Ybbs weist in seinen Wurzeln eine tiefe Verbindung mit der italienisch-römischen Vergangenheit auf, der auch die oberitalienische Stadt Bobbio entspringt. Der kulturelle und gesellschaftliche Austausch der beiden Städte Bobbio und Ybbs hat eine historische Tradition die bis an den Beginn unserer Zeitrechnung zurückreicht.

War es doch der römische Kaiser Probus, der im dritten nachchristlichen Jahrhundert den Weinbau im niederösterreichischen Donaubereich kultivierte und deshalb als Vater des österreichischen Weinbaues bezeichnet wird. Die Stadt Ybbs hat zwar bereits seit Jahrhunderten keinen eigenen Weinbau mehr, bedeutende Zeugnisse der Geschichte jedoch weisen heute noch auf die Verbindung der Stadt zum allseits beliebten Rebensaft.

So war Ybbs seit dem Mittelalter eine der wenigen Donaustädte, in denen der auf der Donau transportierte Wein zwischengelagert und verzollt wurde. Die geräumigen Keller sowie das gesamte wuchtige Gebäude der Alten Weinmaut an der Ybbser Donaulände sind eine sprechende Erinnerung an diese Zeit.

In Bobbio blüht heute noch der Weinbau, davon konnte sich die Stadt Ybbs bei den Feierlichkeiten zur Städtepartnerschaft auf zweierlei Weise überzeugen: erstens durch die mitgebrachten Kostproben aus den Kellern der Partnerstadt Bobbio und zweitens durch die Freundlichkeit und Herzlichkeit der Gäste, welche stets eine willkommene Eigenschaft der Bewohner von Weingegenden ist.

Diese Erinnerungen an die römische Vorherrschaft in unseren Gegenden haben sich neben weiteren Dingen des Täglichen Gebrauchs in unseren Alltag vertieft. Der kulturelle Austausch zwischen der italienischen Stadt Bobbio und der Donaustadt Ybbs birgt also nicht nur bedeutende historische Ursprünge, er ist auch bestens geeignet, zwei Städte mit vielen gemeinsamen Anknüpfungspunkten in ihrem Horizont und ihrer kulturellen, gesellschaftlichen und sportlichen Entwicklung zu bereichern.

Ansprechpartner:

Astrid Semmelmeyer

astrid.semmelmeyer(at)ybbs.at

(07412) 52612 DW 250

Ehrenbürgerschaft an Astrid Semmelmeyer

Im Februar 1990 unterzeichneten die beiden Bürgermeister Herbert Renner und Luigi Guglielmetti die Vereinbarung für die Städtepartnerschaft zwischen Bobbio in Italien und Ybbs an der Donau.

Seit 18 Jahren werden intensive Kontakte zwischen den verschiedensten Vereinen und zahlreichen Privatpersonen beider Städte und natürlich beider Stadtverwaltungen organisiert. Die Ybbser Gemeindebedienstete Astrid Semmelmeyer, beschäftigte am Standesamt, lernte über 10 Jahre in Kursen die italienische Sprache und fungierte auch gleich als Dolmetscherin und Organisatorin zwischen den beiden Städten. Alle Kontakte laufen seither über sie. Sie ist Ansprechpartnerin für die Ybbser, aber auch für die Bobbiesen.

Als großes Zeichen der Wertschätzung hat im November 2007 der Gemeinderat in Bobbio einstimmig beschlossen, die höchste und äußerst selten vergebene Auszeichnung, nämlich die Ehrenbürgerschaft der Stadt Bobbio, an Frau Semmelmeyer zu verleihen. Außer ihr wurde diese Ehre in Bobbio bisher nur einem irischen Kardinal zu teil.

Zu dieser historischen Besonderheit hielt Bundeskanzler Dr. Alfred Gusenbauer die Festrede im Ybbser Mozartsaal. Er betonte, wie wichtig für unser Europa solche Städtepartnerschaften sind. Die beiden Städte Ybbs und Bobbio sind ein Vorzeigemodell mit einem ganz besonderen internationalen Wert in einem gemeinsamen Europa – und das vor allem durch den tatkräftigen Einsatz von Astrid Semmelmeyer.

Die beiden Altbürgermeister, Luigi Guglielmetti und Herbert Renner, erzählten von ihren Motiven, im Jahre 1990 überhaupt diese Partnerschaft einzugehen. Herbert Renner bedankte sich bei den nachfolgenden Stadtverwaltungen, dass sie diese Verbindung intensiv ausgebaut haben und zahlreiche Freundschaften geschlossen werden konnten.

Bürgermeister Roberto Pasquali überreichte abschließend in feierlichem Ambiente bei Anwesenheit von über 100 Gästen die Pergamentrolle der Ehrenbürgerschaft. Er verlas den Inhalt der Rolle zum ersten Mal in deutscher Sprache.

Die österreichische und italienische Bundeshymne sowie die äußerst gelungene Moderation von Dr. Walter Labuda betonten den feierlichen Charakter dieser Veranstaltung.

Bürgermeister Anton Sirlinger und die gesamte Stadtverwaltung sind stolz auf die Ehrenbürgerin. Wir gratulieren Astrid Semmelmeyer nochmals herzlich!